Ein Tornado ist ein äußerst gefährliches Naturphänomen, das Zerstörung, Verletzungen und oft den Tod verursacht. Die meisten Tornados treten in den Vereinigten Staaten auf, wobei die Tornadosaison von März bis Juli dauert. Laut dem National Weather Service sterben jedes Jahr etwa 80 Menschen in den USA aufgrund von Tornados. Die gefährlichste Region in Bezug auf Tornados wird Tornado Alley genannt und umfasst mehrere Bundesstaaten, insbesondere Texas, Oklahoma, Kansas und Nebraska.
Werfen wir einen Blick auf die zerstörerischsten Tornado-Ereignisse in der Geschichte der USA:
- Der Tri-State-Tornado war der tödlichste. Er ereignete sich 1925 und tötete 695 Menschen.
- Der Great Natchez Tornado fand 1840 statt. Die genaue Anzahl der Todesopfer ist unbekannt, aber etwa 109 Menschen wurden verletzt.
- Der Tupelo-Gainesville Tornado ereignete sich 1936 und forderte mindestens 203 Menschenleben.
- Der St. Louis Tornado ereignete sich 1896 mit 255 Todesopfern.
- Der Glazier-Higgins-Woodward Tornado von 1947 tötete 181 Menschen.
Nun raten Sie mal, was diese katastrophalen Wetterereignisse gemeinsam haben? Richtig – sie ereigneten sich vor langer Zeit. Damals gab es keine Ausrüstung, die einen Tornado vorhersagen, Tornadowarnungen ausgeben und somit Menschenleben retten konnte.
Wie findet man Tornados auf dem Radar? Erste Untersuchungen
Die ersten Versuche, Tornado-, Wirbelsturm- und Zyklonereignisse vorherzusagen, begannen bereits 1882. John P. Finley, Sergeant des U.S. Army Signal Corps, war dafür verantwortlich. Nach 2 Jahren, 1884, entwickelte er die 15 Regeln für die Tornadovorhersage und veröffentlichte sie 1888. Zu den Tornadowarnzeichen gehörten:
- Hohe Temperaturgradienten.
- Vorhandensein eines gut definierten Tiefdruckgebiets.
- Zunehmende Windgeschwindigkeiten in den südöstlichen, südwestlichen und nordwestlichen Quadranten des Tiefs.
Leider stieß Finleys Forschung auf Hindernisse. Das U.S. Army Signal Corps verbot das Wort „Tornado“ in offiziellen Vorhersagen, um keine Panik in der Bevölkerung auszulösen. Nach dem Tri-State Tornado 1925 wurden Finleys Regeln jedoch wiederbelebt und halfen den Wissenschaftlern, die Möglichkeit eines Tornados zu erkennen. Dennoch reichten diese Warnzeichen nicht aus, um einen Tornado im Voraus vorherzusagen. Das Wort „Tornado“ blieb bis 1942 verboten, als der zentrale Teil der Vereinigten Staaten von einer großen Anzahl von Tornados heimgesucht wurde. Bereits 1944 wurden fortgeschrittene Vorhersagen mit Tornados gemacht, aber sie konnten immer noch nicht den genauen Ort oder die Zeit des Sturms vorhersagen.
Der erste Einsatz von Radaren als Wettervorhersageausrüstung fand 1950 mit der Einführung des Tornado-Projekts statt. Das Wetteramt und Luftwaffenstützpunkte in Kansas, Nebraska und Oklahoma stellten Radarabdeckung für dieses Projekt bereit. Die Analyse von Daten aus Radiosonden wurde zur primären Methode für die Tornadovorhersage.
Wie sieht ein Tornado auf dem Radar aus?
Am 9. April 1953 „erfasste“ ein Radar den ersten Tornado überhaupt. Dieses historische Ereignis fand in Champaign, Illinois, statt. Don Staggs, der Radartechniker, sah ein „Haken-Echo“ und zeichnete es mit einer 35-mm-Kamera auf. Genau Haken-Echos weisen auf die hohe Wahrscheinlichkeit einer Tornadobildung hin. So sah dieser Tornado auf dem Radar aus:
Quelle: Illinois State Climatologist
Moderne Radare, wie das Dual-Pol-Radar, können qualitativ hochwertige, farbenfrohe und hochauflösende Bilder von Tornados liefern. Sie können sogar die Windgeschwindigkeit und die Größe von Objekten in der Atmosphäre bestimmen. Dadurch können Wissenschaftler diese gefährlichen Ereignisse in Echtzeit erforschen, ihre Stärke, Richtung und Geschwindigkeit analysieren, das Bedrohungsniveau bestimmen und eine kurzfristige Tornadowarnung ausgeben. Moderne Technologien ermöglichen es auch Menschen, die keine Wetterexperten sind, Tornados auf Radarkarten mit Hilfe spezialisierter Apps wie RainViewer zu verfolgen.
Welche Farbe hat ein Tornado auf dem Radar?
Die meisten Quellen, die Radarbilder oder Videos von Tornadoereignissen veröffentlichen, verwenden die beiden Hauptfarben Rot und Grün. Rot zeigt die Winde an, die sich vom Radar entfernen, während Grün die Winde anzeigt, die sich auf das Radar zubewegen. Hellere Farbtöne identifizieren schnellere Winde, während dunklere Farbtöne langsamere Winde anzeigen. Solche Karten zeigen typischerweise einen Tornado durch ein kleineres rotes Gebiet, das von einem größeren grünen Gebiet umgeben ist.
Quelle: Illinois State Climatologist
Was bedeutet radarbestätigter Tornado?
Um einen Tornado zu bestätigen, müssen Meteorologen die folgenden Schlüsselfunktionen auf dem Doppler-Radar erkennen:
- Trümmerwolke. Wenn ein Tornado stärker wird, hebt er verschiedene Objekte vom Boden in den Himmel und wirbelt sie herum. Dies ist als Trümmerwolke bekannt und kann von modernen Dual-Pol-Radaren erkannt werden. Es ist sogar möglich, die Größe und Form der Objekte innerhalb der Trümmerwolke zu bestimmen. Auf der Karte kann die Trümmerwolke als blauer Kreis erscheinen, der von Rot umgeben ist.
Quelle: Illinois State Climatologist
- Rotation. Radare erkennen Rotation, wenn das rote Gebiet auf der Karte direkt neben dem grünen Gebiet erscheint, d.h. wenn Winde, die auf das Radar zu- und wegblasen, aufeinandertreffen.
Wenn diese beiden Faktoren - fallende Trümmer und Rotation - gleichzeitig auftreten, erzeugen sie das sogenannte Tornadic Debris Signature (TDS), das Meteorologen hilft, einen radarangezeigten Tornado zu definieren.
Wie verfolgt man Tornados auf einer Radarkarte?
So können Sie einen bevorstehenden Tornado auf einer Radarkarte erkennen:
- Öffnen Sie in der RainViewer-App die Registerkarte Radar-Liste.
- Suchen Sie in der Radarliste nach Ihrem Standort und spielen Sie die Animation der Niederschläge auf der Karte ab.
- Achten Sie auf ein Haken-Echo - ein spezielles hakenförmiges Muster auf der Karte. Eine hakenförmige Erweiterung erscheint auf dem Radarbild („Echo“) der Niederschläge (Regen und oft auch Hagel) eines Gewitters.
- Schauen Sie sich die Farben an. In RainViewer erscheint ein Tornado typischerweise als kleines pinkes Gebiet, das von einem größeren blauen Gebiet umgeben ist.
- Suchen Sie nach einer Trümmerwolke - sie kann als blauer Kreis erscheinen, der von Rot umgeben ist.
Fazit
Tornados verursachen starken Regen, Überschwemmungen, Stromausfälle und Sachschäden. Sie verletzen Menschen und nehmen ihnen das Leben. Daher ist es wichtig, über diese Naturphänomene in Echtzeit oder zumindest kurzfristig informiert zu sein. Die RainViewer-App bietet integrierte Unwetterwarnungen, die dringende Informationen über extremes Wetter direkt auf Ihr Smartphone liefern. Darüber hinaus sendet sie Benachrichtigungen über die Bildung von Hurrikanen und Stürmen und zeigt deren Spuren auf der Radarkarte. So können Sie geeignete Vorsichtsmaßnahmen treffen. Ignorieren Sie nicht die Tornadowarnzeichen und bleiben Sie sicher!